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Covid-19: Erfolge bei der Antikörpertherapie am Klinikum Dessau

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt im Kampf gegen Corona neben der Impfung auch auf die sogenannte Antikörpertherapie. Im Städtischen Klinikum Dessau wird dieser "Hoffnungsträger in der COVID-19-Therapie" bereits seit März eingesetzt. Mittlerweile hat das Team um Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, die meisten Patienten in Deutschland mit monoklonalen Antikörpern behandelt.

„Die bisherigen Zahlen legen nahe, dass durch die Antikörpertherapie der Anteil der schweren Krankheitsverläufe bei Risikopatienten mit COVID-19 um bis zu 80 Prozent gesenkt werden konnte. Durch die Therapie konnten wir bereits im Frühjahr die dritte COVID-19-Welle in Dessau-Roßlau brechen und unsere Intensivstation deutlich entlasten“, so Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I.

Bislang wurden am Klinikum über 40 mit SARS-CoV-2 infizierte Risikopatienten mit der Antikörpertherapie behandelt, von denen lediglich drei intensivmedizinisch behandelt werden mussten. „Auch die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthaltes konnte bei positiver COVID-19-Diagnose von 17 auf 9 Tage reduziert werden“, so die Leitende Oberärztin Dr. med. Judith Pannier.

Entscheidend ist der Therapiebeginn in der Frühphase der Erkrankung

Prof. Behre: „Positive Patienten, die während der ersten drei bis sieben Tage nach der Diagnose oder dem Auftreten der Corona-Infektion zur Therapie ins Klinikum kommen und noch keine schweren Symptome haben, können die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs deutlich abmildern.“

Ziel ist, das Eindringen des Corona-Virus in die Zellen zu verhindern und dadurch auch das Risiko eines schweren Verlaufs und einer daraus resultierenden intensivmedizinischen Behandlung zu minimieren. „Die nach der Infektion nur schwer aufzuhaltenden Entzündungsprozesse seien das eigentliche Problem, besonders bei Risikopatienten“, ergänzt die Oberärztin.

„Viele Menschen sind mittlerweile gegen SARS-CoV-2 geimpft und wiegen sich somit in Sicherheit. Ich weiße darauf hin, dass sich auch vollständig geimpfte Personen nach wie vor infizieren, die Erkrankung übertragen und selbst erkranken können“, so Prof. Behre abschließend.

Beide Ärzte appellieren an ihre Kollegen, bereits nach der positiven Covid-19-Diagnose die betreffenden Patienten über das Therapieangebot zu informieren und direkt ans Klinikum zu überweisen.

 

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