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100. Operation mit dem „da Vinci“-Roboter

Operationen rufen bei Patienten häufig Ängste hervor und bergen auch Risiken in sich. So können Wunden schlecht abheilen, Operationsnarben bleiben zudem auch häufig zurück und meist plagen sich operierte Patienten mit Einschränkungen/Beschränkungen im Alltag herum.

Um diese Risiken gering zu halten, verfügt das Städtische Klinikum Dessau seit Sommer 2023 über einen „da Vinci“-OP-Roboter. Mit ihm sind minimalinvasive Operationsmethoden, sogenannte Schlüsselloch-OPs, möglich, die für Patientinnen und Patienten noch schonender und sicherer sind.

Seit nunmehr neun Monaten findet das hochpräzise „da Vinci“-System Anwendung bei Operationen in den Fachbereichen Urologie und Thorax- und Viszeralchirurgie. In der vergangenen Woche wurde im Klinikum die 100. Operation mit dem modernen OP-Robotersystem übernahm. Wie der Zufall es wollte, war es die Klinik für Urologie, die die 100. OP durchführte. Im konkreten Fall wurde minimalinvasiv eine Prostata entfernt. Dr. med. Diana Standhaft, Chefärztin der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie, hat den 69-jährigen Patienten roboterassistiert operiert.

„Urologische Operationen, insbesondere die schonende Entfernung von Prostatakarzinomen, Nierentumor-Operationen, großen Blasenkrebs-OPs und plastische Nierenoperationen, zählen zu den häufigsten Eingriffen bei uns“, so die Chefärztin.

Die am „da Vinci“-System geschulten Urologen und Viszeralchirurgen können mit den vier Instrumentenarmen des Systems auf engstem Raum unter vergrößerter, dreidimensionaler Sicht operieren. Die Eingriffe erfolgen dadurch millimetergenau und dank der extrem beweglichen Hightech-Arme und der Software-Steuerung auch praktisch zitterfrei. Nerven und Gefäße werden besser geschützt, große Narben vermieden – und die Patienten können sich nach dem Eingriff schneller erholen. „Die Kontrolle über die gesamte Anlage bleibt dabei jederzeit in der Hand des Operierenden“, ergänzt Dr. Standhaft.

Von der in den zurückliegenden Monaten erreichten Qualität der Eingriffe ist Dr. Standhaft überzeugt. Kein einziger Patient sei nach einer „da Vinci“-OP intensivpflichtig geworden. „Unsere funktionale und onkologische Qualität ist absolut vergleichbar mit der langen Expertise der offenen Operationen aus den Jahren vor da Vinci. Auch lassen wir uns bei den Eingriffen die Zeit, um unseren eigenen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.“

Was nachdrücklich für eine robotergestützte OP spricht, sei das „extrem verbesserte körperliche Befinden unserer Patienten gegenüber offenen Schnittoperationen“, so die Chefärztin. Früher seien die Patienten auf der Intensivstation aufgewacht. Heute reicht ein kurzer Aufenthalt auf der „Intermediate Care Station“ (IMC, Wachstation).

Besonders stolz sei man in der Klinik für Urologie auf das erreichte Qualitätslevel im Prostatakarzinomzentrum, welches durch die Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) definiert wird. „Das erreichte Level stellte auch einen Beitrag zur erfolgreichen Zertifizierung des gesamten Onkologischen Zentrums durch die DKG dar. Zudem kommt die Operationsmethode auch anderen krebsoperierenden Fächern zugute – nicht nur der Urologie“, so Dr. Standhaft.

Am Freitag, dem 24. Mai 2024, bietet die Klinik für Urologie allen interessierten Einweisern und niedergelassenen Fachkollegen die Möglichkeit, das „da Vinci“-Operationssystem näher kennenzulernen. Weitere Informationen dazu folgen in den kommenden Tagen.

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