Mammographie

Es werden jeweils 2 Röntgenaufnahmen pro Brust angefertigt. Die Brust wird einmal von oben nach unten (craniocaudaler Strahlengang) bzw. schräg von innen unten nach außen oben (mediolateraler schräger Strahlengang) komprimiert und geröntgt. Falls dies zur Abklärung eines unklaren Befundes notwendig ist, können zusätzliche Aufnahmen angefertigt werden, z. B. eine seitliche Aufnahme (mediolateral), um einen Befund exakt zu lokalisieren oder eine Vergrößerungsaufnahme, um feinste Strukturen wie Mikrokalk besser beurteilen zu können.

Vorbereitung

Eine Vorbereitung zur Untersuchung ist nicht notwendig. Allerdings sollte am Tag der Untersuchung auf ein Deo oder auf das Pudern der Achselhöhle verzichtet werden. Bei Vorsorge-Untersuchungen ist der Termin der Mammographie am besten in die 1. Zyklushälfte zu legen, da die Kompression dann weniger schmerzhaft und eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist. Komplikationen treten bei der Mammographie nicht auf.

Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen gibt es bei der Mammographie nicht. Vor dem 30. Lebensjahr, insbesondere aber vor dem 20. Lebensjahr, sollte eine Mammographie jedoch wegen der Strahlenbelastung nur bei strengster Indikationsstellung (dringender Verdacht auf Brustkrebs) durchgeführt werden. Selbst eine Schwangerschaft ist keine absolute Kontraindikation zur Röntgenmammographie, wenn der dringende Verdacht auf Brustkrebs besteht. In beiden Fällen sollte zuerst versucht werden, mittels Ultraschall eine Diagnose zu stellen.

Indikationen

Die Mammographie ist zur Abklärung von an der Brust auftretenden Veränderungen wie Knoten, Hauteinziehungen, Verziehungen der Brustwarze, Sekretion aus der Brustwarze und vergrösserten axillären Lymphknoten indiziert. Sie wird als Früherkennungsmaßnahme für Frauen ab 50 Jahren in zweijährigem Abstand empfohlen bzw. in einjährigem Abstand, wenn in den Wechseljahren Hormone eingenommen werden. Sie wird für Frauen ab 40 Jahren in jährlichem Abstand zur Früherkennung angeraten bzw. auch vor dem 40. Lebensjahr, wenn Risikofaktoren bestehen. Risikofaktoren sind vor allem eine bereits durchgemachte Brustkrebserkrankung oder eine Brustkrebserkrankung der Mutter oder Schwester. Nach brusterhaltenden Operationen dient die Mammographie zur Früherkennung eines Wiederauftretens der Brustkrebserkrankung.

Häufig gestellte Fragen

Eine regelmäßige mammographische Früherkennung ist zu empfehlen, weil Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung von Frauen bis zum 70. und die häufigste Todesursache von Frauen bis zum 50. Lebensjahr ist. In Deutschland erkranken jährlich etwa 40.000 Frauen an Brustkrebs, etwa 18.000 Frauen sterben jährlich daran. Die Zahl der Erkrankungen nimmt stetig zu. Große Studien haben gezeigt, dass durch regelmäßige Mammographie die Brustkrebssterblichkeit um 30 % verringert werden kann. Das "natürliche" Risiko ist, gemessen an dem Risiko, durch die Strahlenbelastung Brustkrebs zu bekommen, ungleich größer.

Die Mammographie kann weder zur Abklärung eines Tastbefundes noch in der Früherkennung durch andere Untersuchungsverfahren wie z. B. Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie) ersetzt werden. Die bei mehr als der Hälfte der Brustkrebserkrankungen auftretenden feinsten Verkalkungen sind weder mit dem Ultraschall noch mit der Magnetresonanztomographie nachzuweisen. Beide Verfahren können nur zusätzlich zur Röntgenmammographie eingesetzt werden.

Hierzu gibt es eine Vielzahl von Untersuchungen. Keine dieser Untersuchungen konnte bislang zeigen, dass durch die Kompression Brustkrebs erzeugt wird oder Tumorzellen verschleppt werden.

Mamma-Sonographie (Ultraschall)

Kontraindikationen

Es gibt keine Kontraindikationen für die Ultraschall-Untersuchung der Brust.

Indikationen

Die Mamma-Sonographie wird eingesetzt, um einen vorhandenen Tastbefund oder mammographisch nachgewiesenen Knoten weiter hinsichtlich seiner Gut- oder Bösartigkeit abzuklären. Zur Früherkennung wird die Mamma-Sonographie zusätzlich zur Mammographie dann eingesetzt, wenn das Drüsengewebe noch dicht und mammographisch daher eingeschränkt zu beurteilen ist. Bei jungen Frauen unter 30 Jahren wird der Ultraschall im allgemeinen vor der Mammographie durchgeführt, da bei jungen Frauen das Drüsengewebe noch sehr dicht ist und eine Strahlenbelastung möglichst vermieden werden sollte.
 

Häufig gestellte Fragen

Die alleinige Mamma-Sonographie ist zur Früherkennung nicht ausreichend. Über die Hälfte aller Brustkrebserkrankungen sind in den Frühstadien mammographisch an kleinen Verkalkungen zu erkennen. Diese sind mit der Ultraschall-Untersuchung nicht zuverlässig nachzuweisen. Mit zunehmendem Alter wird zudem das Drüsengewebe durch Fettgewebe ersetzt. Bei fettreichem Drüsengewebe sind mit der Ultraschall-Untersuchung kleine Tumoren schlechter nachzuweisen.

Eine Strahlenbelastung tritt bei der Ultraschall-Untersuchung nicht auf. Eine schädigende Wirkung auf das Gewebe durch Ultraschall ist nicht nachgewiesen.

Magnetresonanztomographie der Brust (MR-Mammographie)

Die Untersuchung dauert etwa 20 Minuten und muss in der ersten Zyklushälfte durchgeführt werden, da ansonsten die Untersuchungsergebnisse ungenau sein können.

Kontrastmittel

Für die MR-M ist das in der Magnetresonanztomographie übliche intravenöse Kontrastmittel notwendig (siehe Magnetresonanztomographie). Ohne intravenöses Kontrastmittel ist eine MR-M nicht aussagekräftig. Das Kontrastmittel ist sehr gut verträglich. Allergische Reaktionen kommen sehr selten vor.

Vorbereitung

Wie bei allen Untersuchungen in der MRT müssen alle metallischen Gegenstände abgelegt werden. Zahnprothesen stören die Bildgebung nicht. Vor der Untersuchung wird eine Verweilkanüle in eine Vene der Ellenbeuge gelegt. Der venöse Zugang mit dem Schlauch ist notwendig, da das für die Untersuchung notwendige Kontrastmittel erst während der Untersuchung gespritzt wird und die Patientin sich zu diesem Zeitpunkt in der Untersuchungsröhre befindet.

Indikationen

Präoperativ bei mammographisch dichter und nur eingeschränkt beurteilbarer Mamma, Vernarbungen bei Zustand nach BET und Radiatio mit mammographisch eingeschränkter Beurteilbarkeit, Implantate (Fremdmaterial bei Wiederaufbau- oder Vergrößerungsplastik)

Kontraindikationen

Patientinnen mit Herzschrittmacher, Innenohrprothese, Insulinpumpe oder Nervenstimulationsgeräten dürfen nicht untersucht werden. Patienten mit Herzklappenersatz können nach Absprache mit dem Arzt und Vorlage des Klappenpasses gegebenenfalls untersucht werden. In den meisten Fällen (Bioprothese) ist eine MR-Untersuchung problemlos möglich. Patientinnen, die einen Coronarstent erhalten haben, können 4 - 6 Wochen nach der Implantation untersucht werden. Bei schwangeren Frauen wird aus Sicherheitsgründen in den ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft besonders genau überprüft, ob eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden muss.

Häufig gestellte Fragen

Die MR-M ist eine Untersuchungsmethode, die nur zusätzlich zur Mammographie angewendet werden darf. Bei alleiniger Anwendung der MR-M ist die Anzahl der falsch positiven Befunde, also der Befunde, die sich operativ als gutartig erweisen, sehr groß.

Die MR-Mammographie ist mit keiner Strahlenbelastung verbunden.

Minimal-invasive Brustkrebsdiagnostik

Die Mammographie ist nach wie vor die Basis der bildgebenden Diagnostik des Mammakarzinoms und wird bei entsprechender Indikation durch die Sonographie und die Magnetresonanztomographie ergänzt. Bei unklaren Befunden ist die histologische Sicherung der Diagnose unverzichtbar. Diese kann durch eine operative Probenentnahme oder durch minimal-invasive Verfahren erfolgen.