Magnetresonanztomographie

Die Magnetresonanztomographie ist eine der modernsten Untersuchungsmethoden in der diagnostischen Radiologie, mit der ohne Strahlenbelastung Schnittbilder des menschlichen Körpers in jeder gewünschten Ebene angefertigt werden können. Durch eine hohe Auflösung und einen großen Gewebekontrast gelingt eine wesentlich bessere Darstellung der anatomischen Strukturen als mit den meisten anderen bildgebenden Verfahren. Insbesondere können unterschiedliche Weichteilstrukturen besser differenziert werden. Bisher sind keine Schädigungen durch die bei der MRT auftretende hohe Magnetflussdichte und die elektromagnetischen Hochfrequenzfelder bekannt.

Zunächst wird der Patient in das Magnetfeld gebracht und dann wird ein Hochfrequenzimpuls eingestrahlt. Vereinfacht erklärt, bewirkt dieser Impuls, dass die sich im Magnetfeld ausgerichteten und kreisenden Protonen "angetippt" werden wie ein rotierender Kreisel. Nach dem Abschalten des Hochfrequenzimpulses gehen vom Patienten Impulse aus, die über eine Spule gemessen werden können. Infolge des unterschiedlichen Gehaltes an Wasserstoffprotonen und der unterschiedlichen Zusammensetzung der Gewebe ist damit eine sehr genaue Unterscheidung möglich. Mit Hilfe eines Computers werden die Signale ausgewertet und als Bild dargestellt. Auf diese Art und Weise entstehen Schnittbilder des menschlichen Körpers.

Zur genaueren Unterscheidung der verschiedenen Erkrankungen wird oftmals Kontrastmittel benötigt. Diese sind in der Regel sehr gut verträglich und können auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel verwendet werden.

Ablauf der MR-Untersuchung

Zunächst werden Sie von einem unserer Ärzte über den Ablauf der Untersuchung informiert und Sie können Fragen besprechen. Für eine MR-Untersuchung sollten Sie 30 bis 60 Minuten Untersuchungszeit einplanen. Solange dauert es, bis die Messungen durchgeführt sind und der Computer die Bilder berechnet hat.
Vor der Untersuchung müssen alle magnetischen Gegenstände wie Schmuck, Geldbörse, Scheckkarten, Schlüssel, Uhr, etc. abgelegt werden.

Zur Untersuchung muss die zu untersuchende Körperregion in die Mitte einer ca. 70 cm weiten Röhre gefahren werden. Die Röhre bleibt während der gesamten Untersuchung geöffnet. Wir können Sie während der Untersuchung die ganze Zeit sehen, so dass Ihnen nichts passieren kann. Während der Untersuchung müssen Sie ganz ruhig liegen, damit die Aufnahmen nicht verwackelt werden.

Bei der Untersuchung kommt es zu einem Klopfgeräusch, das durch das Umpolen der Magnetfelder bedingt ist und Sie nicht beunruhigen soll. Während des ca. 3 bis 4 Minuten dauernden Klopfens wird jeweils eine Messung ausgeführt. In den dazwischenliegenden Pausen berechnet der Computer die Daten. Um die Lärmbelästigung zu reduzieren erhalten Sie einen Gehörschutz. Auf Wunsch können Sie während der Untersuchung über Kopfhörer Musik hören.

Zur genaueren Beurteilung einer Erkrankung muss manchmal ein Kontrastmittel über eine Armvene injiziert werden. Der Arzt wird dies mit Ihnen im Aufklärungsgespräch besprechen.

Kontrastmittel

Durch die Gabe von Kontrastmittel werden zusätzliche Informationen gewonnen und es wird die Sicherheit der Diagnose deutlich verbessert. Das Kontrastmittel ist in der Regel sehr gut verträglich und kann auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel verwendet werden. Es ist nicht radioaktiv und wird innerhalb weniger Stunden mit dem Urin ausgeschieden. Obwohl keine schädigenden Wirkungen bekannt sind, erhalten schwangere Frauen aus Sicherheitsgründen kein Kontrastmittel. Stillende Frauen sollen ebenfalls aus Sicherheitsgründen 24 Stunden nach einer Kontrastmittelgabe ihre Milch abpumpen und verwerfen.

In den letzten Jahren wurden auch organspezifische Kontrastmittel entwickelt, wie zum Beispiel leberspezifische Kontrastmittel.

Vorbereitung

Es ist keine Vorbereitung des Patienten nötig und Sie müssen nicht nüchtern zur Untersuchung kommen. Vor der Untersuchung müssen alle eisenhaltigen Gegenstände wie Uhr, Brille, Scheckkarten, Geldmünzen, Hörgerät, Kugelschreiber, Schlüssel, Zahnersatz etc. abgelegt werden.

Häufig gestellte Fragen

Das MRT-Kontrastmittel ist in der Regel sehr gut verträglich und kann auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel verwendet werden.

Ja, lediglich herausnehmbare Zahnprothesen sollten vor der Untersuchung in der Kabine abgelegt werden.

Durch die Gabe von Kontrastmittel werden zusätzliche und häufig entscheidende Informationen gewonnen. Dies erhöht die Diagnosesicherheit bzw. ermöglicht in manchen Fällen erst die Diagnose.

Die Magnetresonanztomographie funktioniert über das Anlegen von Magnetfeldern und Hochfrequenzwellen (Radiowellen). Es kommt zu keiner Strahlenbelastung Ihres Körpers. Schädigende Wirkungen, etwa auf das Erbgut, sind nicht zu befürchten.

Kontraindikationen zur MRT

Patienten mit Herzschrittmacher, Innenohrprothese, Insulinpumpe oder Nervenstimulationsgeräten dürfen nicht untersucht werden. Patienten mit Herzklappenersatz können nach Absprache mit dem MR-Arzt und Vorlage des Klappenpass gegebenenfalls untersucht werden. In den meisten Fällen (Bioprothese) ist eine MR-Untersuchung problemlos möglich. Patienten, die einen Coronarstent erhalten haben, können 4 - 6 Wochen nach der Implantation untersucht werden.
 
Bei schwangeren Frauen wird aus Sicherheitsgründen in den ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft besonders genau überprüft, ob eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden muss.

  • Tumor
  • Entzündung, z. B. Encephalitis disseminata
  • Blutung/Ischämie
  • Fehlbildungen
  • Angiographie der Hirnarterien, z. B. Aneurysma, Arteriosklerose
  • venöse Angiographie, z. B. Sinusvenenthrombose
  • Spezialuntersuchung der Hypophyse
  • Spezialuntersuchung des Felsenbeines, z. B. Akustikusneurinom-Spezialuntersuchung der Orbita, z. B. Tumor, Neuritis N. optici
  • Bandscheibenvorfall
  • Spondylitis, Spondylodiscitis, Arachnoiditis
  • Abgrenzung von postoperativem Narbengewebe
  • neurologische Querschnittsymptomatik
  • Tumor
  • Entzündung
  • Fehlbildung: Syringomyelie, Myelozele, Myelomeningozele
  • Hals-, Nasen- und Ohrentumoren
  • Lymphknotenstaging
  • Postoperative Verlaufskontrollen
  • Entzündungen, Infektionen

Herztumoren, parakardiale und mediastinale Raumforderungen mit V.a. Infiltration des Herzens/Perikards. Genaue Funktionsbeurteilung des linken Ventrikels (ergänzend zur Echokardiographie) Evaluierung kongenitaler Vitien (als Zusatz zur Echokardiographie; insbesondere bei Patienten mit Z. n. OP).

  • Supraaortale Gefäße mit Halsgefäßen bis nach intrakraniell (Abklärung Carotisstenosen)
  • Thorakale Aorta mit Aorta ascendens, Aortenbogen, supraaortale Gefäße, deszendierende thorakale Aorta.
  • Pulmonalarterien
  • Abdominelle Aorta mit Viszeralarterien
  • Nierenarterien
  • Becken-Bein-Strombahn

Pathologische Prozesse in Leber, Pankreas, Nieren, Nebennieren, Darm, Harnblase, Uterus, Ovarien, Prostata, insbesondere prä- und postoperatives Staging, Spezialuntersuchung entzündlicher Darmerkrankungen

  • Knochen: Tumor, Entzündung, Stress- und Ermüdungsfraktur, occulte Fraktur
  • Schulter: Rotatorenmanschettenruptur, Labrumläsion, Bizepssehnenruptur, Tumor, Arthritis, Synovitis, Bursitis
  • Ellenbogen: occulte Fraktur, Tennisellenbogen, Entzündung
  • Hand: occulte Fraktur, Pseudarthrose, Ligamentruptur, TFKK-Verletzung, Synovitis, Arthritis, rheumatoide Arthritis, Sehnenscheidenentzündung
  • Hüfte: Femurkopfnekrose, M. Perthes, Epiphysiolysis capitis femoris, Osteochondose, transiente Osteoporose, Arthrose, Bursitis
  • Knie: Knorpelschaden, Verletzung des Kapsel-Band-Apparartes, postoperative Kontrollen nach Bandplastik, Meniskusläsion, Sehnenruptur
  • Fuß: Achillesehnenverletzung/-degeneration, Bandruptur, Osteochondrosis dissecans, Fersensporn, Arthritis, rheumatoide Arthritis, Morton Neurom, Stressfraktur, pathologische Fraktur